Im Jahre 1080 wurde unsere Pfarrkirche erstmals urkundlich erwähnt. Leider weiß man nicht, wie sie damals ausgesehen hat. Bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1979/80 wurden im Inneren der Kirche alte Grundmauern gefunden, die die frühere Gestalt der Kirche erahnen lassen, jedoch mit der gegenwärtigen Kirche nichts zu tun haben. Ob der Ursprungsbau abgetragen wurde oder abbrannte, ist unklar. Jedenfalls wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jh. eine neue Kirche errichtet und im Jahre 1480 eingeweiht. Wie festgestellt wurde, war dieses neue Gotteshaus ein einschiffiger, gotischer Bau, innen 26 m lang und 8 m breit. 1674/75 wurden 2 Seitenschiffe angebaut und 1701 wurde der neue Turm mit einer Höhe von 60 Meter fertig gestellt. Der Kircheninnenraum wurde im Barockstil gestaltet.
Die Kirche St. Martin ist dem Heiligen Martin von Tour geweiht.
>> Zur Website
Der Hochaltar steht frei, ist aus Holz gefügt und marmoriert. 1897 wurde ein großer Tabernakel in das Hochaltar Hauptbild eingefügt. Ganz oben beim Hochaltar steht eine Figur des heiligen Michaels mit der Waage. Darunter ist ein kleines Altarbild mit der Himmelfahrt Mariens. Sitzend sieht man die heilige Maria und rechts die heilige Ursula mit Engelsköpfen. Darunter sieht man das große Altarbild mit der Bettlerszene, auf dem die Übergabe des geteilten Mantels, durch den heiligen Martin, an den Bettler zu sehen ist. Die heilige Dreifaltigkeit blickt von oben auf die Szene herab. Links ist die Statue des heiligen Rupert mit Salzfass und rechts der heilige Virgil mit der Kirche zu sehen.
Ganz oben sieht man den heiligen Florian. Das Oberbild zeigt Christus auf seine Seitenwunde weisend. Die Statuen neben den Säulen stellen den heiligen Sebastian (links) und den heiligen Rochus (rechts) dar. Darunter, das Altarblatt. Es stellt Maria, die Gottesmutter mit dem Scapulier dar. Sie ist von Engeln umgeben, welche die armen Seelen befreien. Unterhalb befindet sich ein Bild von der heiligen Maria vom guten Rat.Auf dem Altartisch steht ein Glasschrein mit den gefassten Beinen des heiligen Märtyrers Gaudentius. Sie waren 1702 von Salzburg hierher gebracht worden.
Der rechte Seitenaltar wird auch Josefsaltar oder Freundschaftschristialtar genannt. Man sieht ganz oben den heiligen Georg. Das Oberbild stellt die heilige Barbara und die heilige Katharina, im geschwungenen Goldrahmen, umgeben von Engeln dar. Darunter die heilige Familie. Es zeigt Maria mit dem Jesuskind im Schoß. Das Kind wird von der heiligen Anna liebkost und Josef steht daneben. Die großen Außenstatuen stellen Johannes den Täufer und den heiligen Johannes von Nepomuk dar.
(Quelle: Kinderkirchenführer Pfarrkirche St. Martin/Lofer, 2003)